Sepp Wagner
Sepp Wagner
(* 6.5.1897 in Lockweiler/Bezirk Trier, † 1.9.1943 Berlin-Plötzensee)
Sohn einer kinderreichen Arbeiterfamilie. Zunächst in der Landwirtschaft, dann im deutschen und französischen Bergbau tätig. Ab 1917 Soldat, geriet im März 1918 in französische Kriegsgefangenschaft. Aktiver Gewerkschafter, trat 1924 in die KPD ein. 1928 UB-Leiter und seit 1929 Gemeinde- und Kreistagsmitglied. 1932 kandidierte Wagner erfolglos für den Reichstag und den Preußischen Landtag. Ende 1932 nahm er noch an einem Lehrgang an der Reichsparteischule der KPD in Berlin-Fichtenau teil und ging im Frühjahr 1933 wieder in das Saargebiet. Parteiinstrukteur, organisierte den Schmuggel illegaler Druckschriften in das Reichsgebiet. Nach dem Anschluss des Saargebietes an Deutschland emigrierte er nach Frankreich und erhielt vom Auslandssekretariat des ZK in Paris den Auftrag, zusammen mit Otto Niebergall die AL Saargebiet im französischen Grenzort Forbach zu übernehmen, war ab Herbst 1937 Abschnittsleiter. Wagner koordinierte die Nachrichtenbeschaffung durch Kuriere und die Einfuhr von Druckschriften nach Deutschland. 1939 als »feindlicher Ausländer« ins französische Landesinnere abgeschoben, interniert und zeitweilig in Arbeitskompanien. Am 7. Oktober 1941 von der französischen Polizei festgenommen und zusammen mit den kommunistischen Funktionären Franz Dahlem, Siegfried Rädel, Heinrich Rau im Gefängnis in Castres interniert. Seine Frau Lena Wagner organisierte zusammen mit der Tochter Maria Wagner die illegale Verbindung zwischen den Insassen des Gefängnisses in Castres und der KPD-Organisation in Toulouse. Sepp Wagner wurde - wie Siegfried Rädel – am 16. Juni 1942 an die Gestapo ausgeliefert Er wurde vom 1. Senat des VGH am 21. April 1943 zum Tode verurteilt und am 1.9.1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet, Seine Frau Lena und die Tochter Maria blieben in Frankreich.
Literatur
- Jonny Granzow: Der Ausbruch der Spanienkämpfer aus dem Geheimgefängnis: Eine historische Reportage, edition bodoni, 2012, ISBN 978-3940781277
- Josef Wagner In: Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
Weblinks
Josef Wagner im Antifa-Wiki