Alice Michelson
Alice Michelson
13.11.1916 (Berlin) – 26.4.2012 (Berlin)
Michelsons Vater war der Kaufmann Heinrich Michelson. Er entstammte einer jüdischen bürgerlichen Familie. Sie besuchte das Gymnasium ohne Abschluss, Ausbildung als Verkäuferin, Gewerkschaft (ZdA), SAJ, KJVD, nach 1933 im illegalen Widerstand. Sie vertrieb illegale Literatur, war beteiligt an der Verbreitung des Flugblattes „Hitler bedeutet Krieg!“, sammelte Geld für Angehörige politisch Inhaftierter. Im August 1935 wurde sie verhaftet, am 24. September 1935 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt und im Januar 1936 zu 3 ½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Strafe verbüßte sie bis 1939 im Frauengefängnis Barnimstraße und im Frauenzuchthaus Cottbus. Im Mai 1939 gelang es ihr, nach GB auszuwandern. Sie arbeitete als Köchin in der Nähe von London. 1940/41 war sie als „feindlicher Ausländer“ auf der Isle of Man interniert. Nach der Rückkehr nach London besuchte sie einen Schweißerlehrgang in Glasgow und war in der Landesleitung der FDJ für Kulturarbeit verantwortlich. Später war sie Mitglied der Kulturkommission des „Freien Deutschen Kulturbundes“ und bis 1947 Mitarbeiterin des Heine-Bundes der Kriegsgefangenenkommission.
1947 kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie wurde Mitglied der SED. In den 1950er Jahren war sie Direktorin einer Volkshochschule, später Fachschullehrerin an der Ingenieurschule in Velten/Brandenburg.
Literatur
- Alfred Fleischhacker (Hrsg.): Das war unser Leben, Erinnerungen und Dokumente zur Geschichte der FDJ in Großbritannien 1939 - 1946. ISBN 3355014753.
- Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Schöneberg und Tempelhof. Bd. 13 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945. Hrsg. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin, 2002