Dora Schaul

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Dora Schaul (verh. Dora Benjamin, Pseudonym Rene Fabre)

13.12.1905 (Berlin) – 2.8.1999

Tochter eines jüdischen Kaufmanns, nach dem Besuch d. Handelsschule arbeitet sie als kaufm. Angestellte, 1933 Emigration nach Holland (dort traf sie ihren späteren Ehemann Alfred Benjamin) und später nach Frankreich, 1934 KPD, im Sept. 1939 wurde sie in d. Internierungslager Rieucros eingeliefert u. 1942 im Fraueninternierungslager Brens festgehalten, am 14.7.1942 gelang es ihr von dort nach Lyon zu fliehen, wo sie von einer Emigrantengruppe untergebracht wurde, bis zur Befreiung Frankreichs areitete sie mit gefälschten Papieren als Französin (Rene Fabre) f. d. französische Résistance in verschiedenen deutschen Dienststellen, von wo aus sie die Widerstandsbewegung mit wertvollen Informationen versorgte. Dora Schaul arbeitete u.a. als Elsässerin getarnt in der Feldpost in Lyon und es gelang ihr, eine nahezu komplette Liste der Angehörigen der Gestapo von Lyon, eine berüchtigte Folterhöhle, aufzustellen. Wenige Tage später wurde diese Liste am Londoner Rundfunk in der Sendung für Frankreich verlesen. Mehrmals im Radio wiederholt, sorgte diese Sendung für große Unruhe unter Gestapoleuten in Frankreich. In Dora Schauls Liste tauchte zum ersten Mal der Name von Klaus Barbie auf, der viel später als Angeklagter im Kriegsverbrecherprozess in Lyon um die Welt gehen sollte.

Sie hatte auch Kontakt mit der CALPO.

1946 Rückkehr nach Deutschland, 1946 KPD/SED, publizistische u. Forschungstätigkeit insbesondere zu ihrer Frankreich-Emigration, Arbeit im Institut Marxismus-Leninismus.

Literatur

  • Pech, Karl-Heinz: Für ein freies Deutschland! Die Teilnahme deutscher Antifaschisten an den bewaffneten Kämpfen der französischen Resistance, Zs für Militärgeschichte XII/3 1973

(Qu/Lit. 72)

Datei:DS Gedenktafel-13.JPG
Gedenktafel für Dora Schaul vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in Berlin-Treptow

Weblinks